Walsdorfer Karnevalsgeschichte
von unserem langjährigen Chronisten Albert Oehmen von den Jahren 1947 – 1961

Der 2. Weltkrieg war vorbei
 und alle Wunden noch nicht heil.
 Doch mit Humor und Fröhlichkeit,
 lässt sich vergessen schneller das Leid.
Drum wurde 1947 zur Karnevalszeit
 die Narrenzunft wieder aufgeweckt,
 es war auch schon unendlich weit
 dass man sich als Narr entdeckt.
 So setzte man dann voll Vertrauen
 den Karneval wieder aufzubauen.
Mit den großen Karnevalisten,
 Schilli Hanni (Schilli Johann)
 Schneggesch Jannes (Krämer Johann)
 Schaddings Hännes (Jardin Johann)
 Lang Klos (Krämer Nikolaus)
 Simons Jupp (Simon Josef)
 Simons Kobbes (Simon Jakob)
 Simons Schang (Simon Johann)
 Hahns Tunn (Hahn Anton)
 Muhre Klos (Mohr Nikolaus)
 Bach Tunn (Bach Anton)
 Und an ihrer Spitze Zander Hein
 entstand ein Karnevalsverein,
 den man Schiselawuptich nannte.
Sie brachten große Büttenreden
 und sangen zeitgemäß vom Leben,
 ihr Erfolg war riesengroß
 es war oft die Hölle los
 bis das der Kehraus schaute düster
 und betrachtet sie als Sünder,
 so war nach dem dritten Jahr
 vom Schiselawuptich nichts mehr da.
Dann wurde es öfter still im Ort,
 die Kappensitzungen blieben fort
 nur kleine Gruppen kostümiert
 mit etwas Farbe angeschmiert
 sprangen durchs Dorf ein kleiner Trost
 und sangen Heijuja jetzt geht’s los.
Mit Quetscheböggel und Teufelsgeige
 zogen sie von Haus zu Haus
 und sprachen kleine Sprüche aus.
 Oft unverblümt direkt zur Sach
 nicht immer war es angebracht,
 doch hier ein Schnäpschen, dort ein Schnaps
 und so größer wurd der Spaß.
On hei on do dann ob der Stroß
 en besoffener Bokert soß.
In den Jahren 1959 und 1960
 war an Karneval wieder nichts los
 und überall nur tote Hos.
 Keine Sitzungen und auch kein Rosenmontagszug
 nur gesoffen wurd genug.
1960 am Rosenmontag versuchte eine kleine Narrenschar
 ins Gewissen rein zu reden.
 Weil nichts los, das war der Grund warum,
 sie fuhren mit einem Bett durchs Dorf herum
 und in dem Bett da lag der Schull (Schmitt Alfred).
 Sie hatten ihr Motto gut gewählt,
 denn auf dem Bett stand: Walsdorf schläft.
Im Januar 1961 war es dann soweit.
 Eine Handvoll Karnevalisten
 mit Schilli Hanni an der Spitze,
 gründeten bei Schull an einem Tisch
 dabei waren, noch in meiner Erinnerung,
 Wirtz Oswald, Michels Erich, Schmitt Alfred,
 Krämer Erich, Oehmen Albert, Wirtz Willi,
 Michels Josef und Gerd Lessenich,
 den Karnevalsverein die „Goßbergnarren“
Die oben genannten Personen bildeteten
 dann auch den ersten Vorstand
 der „Goßbergnarren“ mit Gerd Lessenich
 als 1. Vorsitzenden, welcher diesen Vorsitz
 auch bis zu seinem allzufrühen Tode,
 im Jahre 1972, im Mai, innehatte.
Bei der Gründung im Lokal im Hintergrund,
 raunte man zu dieser Stund,
 datt jitt jo doch neus,
 och hürt doch ob,
 dat dauert hüchstens en Johr,
 dann ös e kabott.
Der Karnevalsverein Goßberg-Narren Walsdorf 1961 e.V. veranstaltet jedes Jahr eine Kappensitzung, Kinderkappensitzung, Schiselawuptisch an Weiberdonnerstag und feierte in der Session 2016 sein Jubiläum 5 x 11 Jahre.
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